Sonntag, 14. Dezember 2008

Patagonia

ein bisschen Sueden

ballena franca austral


16 t Lady-Glattwal

Aufgepasst meine Damen und Herren!




Ich bin jetzt eine Pinguinexpertin!
Magellanpinguinexpertin um genau zu sein.

Die lustigen 70cm-grossen-Tierchen sind es absolut wert ein paar Zeilen mehr zu bekommen.

Was du schon immer und unbedingt ueber einen Magellanpinguin wissen wolltest:
  • Maennlein, Weiblein und die Jungen bis zu 4 Jahren schwimmen ab ca. April getrennte Wege. Sie verlassen Punta Tombo (Naturreservoir in Patagonien) und schwimmen bis zu 4000 km Richtung Norden - nach Brasilien, dort wo das Wasser waermer ist. Die Jungen schwimmen in regelmaessigen Abstaenden zwischen den bis zu 300 km getrennten geschlechtlich getrennten Gruppen hin und her. Einmal sagen sie Hola zum Papa, einmal ein Beso fuer die Mama.
  • Im September kommen dann zuerst die Maennchen wieder zurueck nach Punta Tombo. Dort suchen sie dann einen, ihrer Meinung nach, geeigneten Nestplatz, stellen sich aufrecht hin und warten auf ihre Braut. Diese kleinen Fracktierchen sich uebrigens wie Eseln an.
  • Die Weibchen schwabben dann ca. 2 Wochen darauf ans Ufer der Punta Tombo. Unter den ca. 250.000 Maennlein suchen sie sich dann wieder ihren Partner vom Vorjahr heraus. Pinguine sind naemlich treue Wesen!
  • Hat das Weiblein ihr Maennlein gefunden nimmt laesst sie sich einmal von ihm umtanzen und nimmt dann einen Stein in den Mund. Gefaellt ihr der Nestplatz laesst sie den Stein wieder an Ort und Stelle fallen. Gefaellt er ihr nicht laeuft sie einfach davon, auf der Suche nach einem geeigneteren Nestplatz - und der Mann hinterher.
  • Wird der Stein fallen gelassen, muss der Mann budeln und ihr ein schoenes Nestlein bauen.
  • Da das Nestlein nur mit Dekoration schoen ist, hat der arme Herr Pingu dann die Aufgabe ihr ein geeignetes Geschenk zu machen. Von Astzweigen bis ueber Muscheln zu Steinen. Gefaellt ihr das Geschenk nicht, wirds aus dem Nest gekickt. Hat er Glueck, muss er ihr nur mehr davon bringen.
  • Ist das Weiblein mit Nest und Geschenk zufrieden, gibt's die Belohnung fuer ihn. Pingu-Sex - und die 249.000 Nachbarn sind life dabei!
  • Nachdem das Weiblein dann 2 Eier gelegt hat, ist sie der Meinung, dass das genug Anstrengung war und verschwindet mit den anderen Pingu-Girlies fuer 3 geschlagene Wochen im Meer. Er muss auf den Eiern sitzen und brueten. Darf sich nie von ihnen wegbewegen. Um die 3 Wochen zu ueberleben kaut er schon einmal gegessenen Fisch wider.
  • Die letzte und 4. Brutwoche sitzt dann das Weiblein und er darf sich erholen gehen.
  • Anfang Dez. schluepfen dann die ersten Jungen und die Pingu-Eltern wechseln sich mit der Fuetterung ab. Zum Meer hinunter sind sie schnell und duenn, vom Meer weg haben sie gerade viel Fisch gefangen und sind bis zu 1,5 kg schwerer.
  • Im Februar lernen die Kleinen dann schwimmen und ab April gehts wieder auf nach Brasilien.
Haett auch noch Seeelefantengeschichten (Die Weibchen sind immer schwanger!) und Walstories (16 Tonnen-Tiere vor meiner Nase) auf Lager...
wer diese auch noch hoeren will, moege laut wie ein Pinguin troeten und mir das tierische Geraeusch auf dem Postweg zukommen lassen ;D

Montag, 1. Dezember 2008

Theaterfreude


Erster Theaterauftritt,
das auch noch auf Spanisch.
Ausdruckstanz und 15 minuetige Theaterstuecke,
inzwischen der Clown.

Sehr viel Spass und Improvisation.
Helena, als Enriqueta - altes Weiblein und unerfahren mit Maennern,
wartet auf ihren "dia de amor".
In "Tres Mujeres" dreht sich alles um die Aufregung vor dem maennlichem Besuch. Unter Zeitdruck machen sich die alten Jungfrauen fuer das spannende Date fertig. Als es an der Tuer klingelt finden sich die Drei nervoes in einem Streit wieder. Wer soll denn nun als erstes die Tuere aufmachen? Als dann die unerfahrenste unter ihnen, Bernadina, vorgeschubst wird, macht sie sich vor Panik in die Hose. Das Malleur war perfekt, und der Mann an der Tuer nach langem hin und her weg!

Julia, als Ana - reisefreudige Spiegel-Journalistin
ist der Meinung, dass "todos los hombres en el mundo son iguales, solo piensan en su satisfaccion". Ana, Elvira, Lola und Maria - altbekannte Freundinnen treffen nach 15 Jahren wieder zusammen. Vier total unterschiedliche Charaktere prallen aufeinander. Lola, maennerverschlingend und arbeitsfaul. Maria, verliebt und Frauenrechtskaempferin. Ana, maennerfeindlich und konzentriert auf die Karriere. Elvira, naiv und zurueckhaltend. Waehrend jede aus ihrem Leben berichtet, stellen die drei Freundinnen fest, dass Elviras Mann sie schon seit laengerem betruegen muss. Jedes Wochenende hat er in einer andern Partystadt ein "Seminar" und die naive Elvira packte ihm dazu auch noch immer brav seine Badehose in sein "Arbeits"koefferchen ein. Daraufhin ueberzeugen die Maedchen die unschuldige Elvira davon, ihren Mann zu verlassen."Mandalo a la mierda!" Schlussendlich nimmt greift sie auch dann selbst zum Telefonhoerer.

sonnige Novembertage

Fruehling in Buenos Aires

Freitag, 28. November 2008

Auf in den Süden

zu Pingu und seinen Freunden.
Tausende Pinguine warten auf mich!
Juchu!

Zur Einstimmung ein kurzes Video, das bestimmt auch bei euch Kindheitserinnerungen erweckt:
http://www.youtube.com/watch?v=oTWv63RyLP8

Freitag, 14. November 2008

im Moment

hochsommerliche Fruehlingstage
mit bis zu 36 Grad
strahlend blauer Himmel
unendlich viel Sonne und Hitze

Nachmittagspowernaps
auf kaltem Fliesenboden im Haus

ach ja:
und allen Muecken den Tod!

Wehmut

Kategorischer Imperativ, "Das groesste Glueck der groessten Zahl" und hedonistisches Gedankengut,
und damit ist auch die letzte Philosophiepruefung erfolgreich abgeschlossen,
sowie der Philosophieunterricht.
Keine auf Wolken schwebende Professorin mehr,
keine naechtlichen Lernstunden mit viel Mate.

Wehmut.
Das argentinische Univeristaetsleben neigt sich dem Ende zu.

Nach studierter Logik, Persoenlichkeitsprofilen und spanischer Grammatik,
wird nur noch ein kleiner Theaterauftritt bleiben.
Und dann?
Ist der November vorbei,
und somit auch der argentinische Alltag.
Im Dezember werden wir
zu Reisenden ohne festen Wohnsitz.

Wehmut.
Gerade eben sind wir angekommen.
Gerade eben fuehlen wir uns hier so wohl.

Herzallerliebste Leute,
Lila-Blueten-Baeume,
Lieblingsplaetze,
gleichzeitig immer noch so unbekanntes Buenos Aires
und unendlich viele Freizeitideen.

Der erschaudernde Gong,
der uns mit einem Schlag
wieder in einem neuen,
aber bekanntem,
Leben aufwachen laesst,
bleibt nicht mehr lange aus.

Dienstag, 4. November 2008

Montag, 3. November 2008

Philosophie im Garten

Ohne Katz, ist das Leben ein Hund


...und nach Anmerkung meiner lieben Tante Gugu:

Ohne Hund, waer' das Leben fuer die Katz

julia = neuerdings fleissige fotoonlinestellerin

La Boca

es gruent!


Buenos Aires wird immer gruener und farbenfroher!
Scheinbar haben nun auch die letzten Baeume in den Alleen von Buenos Aires ihre Blaetter bekommen. Vielleicht bewegen wir uns auch in letzter Zeit wieder mehr in Parks herum, aber bestimmt ist meine neue gruen(er)e Wahrnehmung von der Stadt auch dem - heissen - Fruehling zu verdanken.

Auch unser Garten blueht!
Ruccola und den Kraeutergarten koennen wir schon ernten,
Karotten, Kuerbisse und Zwiebel stecken noch in Mutter Erde.
Hibiskusblueten und Rosen entzuecken bereits das Auge,
die Sonnenblumen strecken zumindest schon ihre gruenen Blaetter immer hoeher in Richtung Himmel empor.

Frisch gewaschene Kleider wirbeln im Wind,
die Katze am Boden.
Die Bienen haben wir wieder entfernen muessen,
und die Blattschneideameisenstrassen sind auch weg
- vielleicht sind sie alle mit ihrer schweren Last den Abfluss hinunter gefallen?
Dafuer haben wir nun Fische, anscheinend.
Man sieht sie im finsteren Wasser des Troges nicht,
- vielleicht hat sie die Morsa (die Katz) auch schon rausgefischt?

Ausserdem hat Luis einen
Zitronenbaum,
einen der Oliven,
einen Mandarinenbaum
und einen Mangobaeumchen gepflanzt.

Und alle mir unbekannten Pflanzen und Gewaechse
- von denen es hier im Garten auch grad nur so wimmelt,
hab ich nun einfach mal nicht erwaehnt.
Weil, wie denn?

Sonntag, 2. November 2008

Farbenschlachtjuchee


Rot, gelb, gruen, lila, rot, blau, rosa, weiss, orange - hell und dunkel.
Ein paar Kanister voll mit Wasser, Spritzpistolen und Luftballons.

Juhu, die Sonne scheint, der Park ist gruen und du hast Freunde um dich rum.

Peng!
Da knallt die erste Farbwasserbombe auf das erste Opfer.
Wie ein beeindruckendes Feuerwerk im Himmel,
spritzt die Farbe in alle Richtungen und an den Koerpern herunter.

Ueberraschte Augen fangen vor kindlicher Freude an zu funkeln.
Mehr - MEHR!

Peng! Platsch! Kadusch! Knall!
Bunte Kugeln fliegen durch die Luefte, zerplatzen
und die Kindskoepfe werden immer bunter!
Lautes Gelaechter, viel Geschrei -
und unglaubwuerdiges Staunen der restlichen Park- und Planetariumsbesucher.

Zisch - zisch!
Die Wasserpistole feuert duenne Farbstrahlen ab,
und verziert die Gesichter und Klamotten mit zaertlicheren Tropfen.
Die In-den-Farbtopf-gefallenen laufen wie aufgescheuchte Huehner im Kreis herum.
Kinder bleiben fasziniert am Rande des Szenarios stehen
und laufen beaengstigt zu ihren Eltern zurueck als sich ihnen die Kobolde naeherten.
"Abrazos gratis" - "Gratis Umarmungen",
wollten auch nur die wenigsten.

Klatsch!
Nur ein Schlag
und schon schmuecken bunte Haende diverse Koerperteile.

Fudrusch! Pietzepui! Schnalz!
Schlussendlich wird einfach mit der Farbe geschmissen und geschmiert.
Bunte Haare, gefaerbte Zaehne, Farbe bis zur Unterwaesche.

Jippie!!
Zur Belohnung spazieren die 10 Farbkleckse dann noch durch die Stadt auf ein Eis.
Fremde Leute erfreuten sich an unserer Buntheit.

Was fuer ein spassiger Nachmittag,
was fuer ein lustiges (Kinder-)Geburtstagsfest!

Eigentlich sollte man sowas jeden Tag machen.

und die Fotos dazu

ganz viele unter:
http://picasaweb.google.ch/edit.jenka/CaboPolonio2008#

und von mir ein paar Ausgewaehlte:
Cabo Polonio

paradiesisches Cabo Polonio

Schwarze, rote, weisse und gelbe Holzhuettchen,
und drinnen ein Kerzenlicht.
Strassen aus Sand zwischen ihnen,
doch sieht man kein Auto weit und breit.
Gitarrenspiel, selbsterfundene Sprachen und viel Gelaechter,
und draussen der beeindruckendste Sternenhimmel den wir je gesehen haben.
Das Brechen der Wellen gibt den Rhythmus der Nacht vor,
das Meer entzueckt mit seinem salzigem Duft.
Sonnenstrahlen blitzen durch das Fenster herein,
die Spatzen zwitschern froehlich und fliegen scheinbar tollpatschig auf und ab,
waehrend die Schwalben sich in wahre Luftakrobaten verwandeln und mit ihren Kuensten beeindrucken.
Barfusslaufen, Sandspuren hinterlassen, Wasser plantschen
und bunte Muschelpfade, die in der Sonne farbenpraechtig glitzern.
Weite Sandduenen, Moewengekreische, Sandberge hinauf und wieder runter
- direkt ins Meer.
Eine einzige Kuh steht mittem im Sand,
soviel Sand - unwissende Augen wuerden wahrscheinlich eine Wueste sehen.
Sanfter Wind blaest, die Sonne steht gleissend am Himmel
und das Meeresrauschen wiegt einem in ein gemuetliches Nachmittagsschlaefchen.
Wieder aufgewacht tapsen sechs nackte Fuesschen den Strand entlang,
zum Leuchtturm, der ihnen gestern Nacht immer wieder seinen Lichtstrahl geschenkt hat.
Lautes Gekreische und Geheule,
schwarze Flossen tauchen ab ins Meer.
In naher Ferne eine steinere Insel
und von unzaehligen Seehunden bevoelkert.
Lebenslustig springen die Tierchen ueber die Wellen.
Beim durchs Gras laufen sollte darauf geachtet werden,
dass man keine fleissigen Ameisenlaeufer daran hindert,
ihrer Koenigin gelbe Bluetenblaetter in den Bau zu bringen.
Damit sie so schnell wie moeglich vorankommen
haben die Ameisen ihre Strassen durch das gesamte Dorf gebahnt.
Pferde, Hunde, Huehner, Ponys und Katzen laufen hier frei rum
und friedlich nebeneinander her.
Nur die bruetenden Voegel sind gereizt wenn man ihr Reich betritt
und verjagen die Eindringlinge stets erfolgreich mit lautem Gekreische und Sturzflugattacken.

Es scheint,
als ob der Zeit
an manchen stillen Oertchen
fuer einen kurzen Augenblick
doch etwas Wind aus den Segeln genommen werden kann.

Montag, 13. Oktober 2008

Ein bedeutsames Wochenende

...auf dem Land in St. Ana, einem Feriendorf im nahen Uruguay
und dazwischen unzaehlige Gedankenspiele,
...mit leckerem Asado (typisch argentinische Grillerei), geschmacksvollen Orangen und Kuerbissen und lustig lieber Gesellschaft,
und dazwischen Aufsuchen schoener Plaetze zum Alleinesein,
...abendlicher Stadtspaziergang durch das antige Colonia,
und rauschende Wellen im Mondschein,
...ein wunderschoener Ausflug, heitere Gespraeche und gute Zeiten,
aber auch Traurigkeit, kraeftig arbeitende Gedankensmuehlen und Sehnsucht nach vergangenen Zeiten.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

im Rausch der Zeit

Es scheint mir, als ob die Minute hier nur 30 Sekunden haette.
Die Zeit bekommt jeden Tag kraeftigere Fluegel...
2 ganze Monate Uni haben wir nun schon hinter uns,
die Pruefungen zur Halbzeit haben wir alle gut bestanden
und man lobt uns mittlerweile fuer uns're Spanischkenntnisse.

Wie Nomaden wohnen wir mal hier mal dort.
Letztes Wochenende erkundeten wir die uruguayanische Hauptstadt Montevideo.
Mit nur 1,3 Mio Ew., mehr Natur und langen Straenden hat uns die Stadt ohnehin gleich fuer sich gewonnen.

...eindrucksvoller Schlagabtausch:
Viel Getratsche und grosse Wiedersehensfreude, lange Spaziergaenge und entspannendes Strandgesitze, bestes Abendessen und guter Sangria, viele unbekannte Gesichter und seltsamer Cumbia-Rock-Gemisch, gute Filme welche zum Traeumen verleiteten, lustige WG-Bewohner - teilweise ohne Schluessel, erdbeeriges Sonntagspicknick und intensive Sonnenstrahlen, Drachensteigen, Hundegewirr und Sonnenschutz-Verkleidungskuenste, Dia de Patrimonio, Musikanten und offene Museen und Fotogalerien, Abendsonne und rötlicher -untergang, schoene Eindrucke und viele neue, uruguayanische Reisegedanken...

Montevideo lindo

Montevideo

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Mafalda

Wer kennt Mafalda?
Ich liebe dieses kleine argentinische Comicfiguerchen nun noch viel mehr als zuvor. Sie bringt mich einfach soviel zum Lachen!
Gibts auch auf allen andren Sprachen mittlerweile, kann ich wirklich nur jedem empfehlen...!

Freitag, 26. September 2008

Donnerstag, 25. September 2008

Gartenarbeiten

morgen,
ein freier tag und sonnenschein.
heute,
viel sitzfleisch und innerliche unruhe.

nachdem die pruefungen fuer diese woche beendet sind,
koennen wir uns alsbald wieder ins freie wagen.
um unsere ueberschuessigen energien abzubauen,
gehorchen wir - um genau zu sein: das ich und das ich -
unseren inneren trieben,
die bewegung verlangen.

so werden wir hacke und spatenstich in die hand nehmen
und den garten begluecken.
allein der blaue himmel und die katze morsa werden unsere zeugen sein.
und wir werden es geniessen,
zu hacken und saeen,
zu zupfen und rupfen,
mal wieder richtig schoen zu schwitzen.

blumen, gemuese und kraeuter sollen spriessen,
kleine zitronen und mandarinen koennen bald schon geerntet werden.
durstig sind sie allesamt,
ihr held, der gruene gartenschlauch.

wir helden, fallen morgen hoffentlich kaputt ins bett.
wir alle, zu sechst.
ich und ihr-ich,
es und ihr-es,
ueber-ich und ihr ueber-ich.

(man kann wohl kaum verheimlichen,
dass wir heute freud'sche theorien studierten.
der verrueckte kerl, der.)

Donnerstag, 18. September 2008

Philosophie im Garten

Ohne Katze ist das Leben ein Hund!

Qual der Wahl

hihi, ich nehm an ihr habt euren Wahlzettel noch nicht in die Hand bekommen.
Ich schon.
RETTOE - "Rettet Oesterreich"? Ein Parteiname zum Biegen...

Ich hab meine Pflicht getan,
einen runden Kreis gefunden
und ein Kreuzchen reingezeichnet.
Knoblauchfinger schlossen das Kuvert -
genau um 19:29 Uhr - Ortszeit, Buenos Aires.
Vielleicht war ich die Erste, die gewaehlt hat,
und bekomm' dafuer extra ein Wahlgeschenk nachgeschickt?
Fuer was ist die Uhrzeit sonst da?
Unverhinderbare Rotweinspritzer (Helenas Beitrag zu den oesterreichischen Wahlen) zieren den Umschlag.
Welch' Farbe bei der Wahl schlussendlich rauskommt ist die Frage?
Zu viele Farben ergeben immer "braun", hab ich mal im Zeichenunterricht gelernt...
Kaka. ...und Mischungen mit blau tendieren haeufiger dazu.

Regierungswechsel:
Letzten Dienstag hab' ich im Politikunterricht Obama gespielt.
Sein braun ist allerdings schokoladiger,
v.a. im Vergleich zu McCain.
Julia Obama musste argumentieren warum ihr demokratisches Programm besser ist fuer Lateinamerika als jenes ihres kriegsgeilen Gegners.

Im Nachbarsland Bolivien geht's ausserdem auch grad drunter und drueber.
Pessimistische Schlagzeilen fuerchten einen Buergerkrieg.
Es gibt schon einige Tote,
und alle mischen mit.

Naechsten Dienstag haben wir fuer unseren Teil, die lateinamerikanische Politik erfolgreich hinter uns gebracht.
Erste und letzte Pruefung...
Einstweilen sehe ich nur viele spanische Wortabfolgen ueber lateinamerikanische Politik.
Diese alle muessen allerdings noch in verstaendlicher Weise und logische Ordnung gebracht werden, um meinen noch sehr wirren Gedankenden den Weg zur Wahrheit leuchten zu koennen.
Klingt nach einem spannenden Wochenende. :P

Sprachverwirrungen

Helena (aus D, fuer die, die's nicht wissen):
Was heisst den Kleber auf Spanisch?

Julia: *denk*
Hmm...das weiss ich leider nicht.

Helena: Moment - ich weiss es doch: TIXO!

Julia: *lach* *prust*
Nein, das ist Oesterreichisch, meine Liebe!

In den Welten der Philosophie

Sobre las alas de amor volara el alma "a casa",
al mundo de las Ideas,
donde sera librada de la "carcel del cuerpo".

Ueber die Fluegeln der Liebe wird die Seele "nach Hause" fliegen,
in die Welt der Ideen,
dort wo sie vom "Gefaengnis des Koerpers" befreit wird.
Platon

Samstag, 13. September 2008

Mendoza

10.-13. September 08

Busfahren: 15 Stunden - über Nacht - gemütliche Sitze - abscheulich schrecklicher Hollywood Film, den man nicht nicht anschauen konnte - ständiges heiß-kalt Gefühl - schlussendlich angenehmer Schlaf - lustige Reisepartner - morgendlicher sehr schlechter Erotikfilm (!) - Kinder im Bus - Ankunft zu Mittag in Mendoza

Mendoza: Unterkunft im Hostel Campo Base - Stadtbesichtigung - gutes Essen (mmh... ich hatte gegrillten Fisch mit Kürbispüree) - eine der besten Weinregionen Argentiniens (Papa, also quasi schon ein Muss auf unserer gemeinsamen Reise durch Argentinien :) Malbec, ist die für Argentinien typische Rotweinsorte) - sehr grüne Stadt in sehr trockener Umgebung - Sicht auf die Anden (!) - überschaubar - schönes Spanisch ohne "scho" (yo), "boludo" und "casche" (calle) - Niedrigbauten - viele Parks, viele Alleen, viel Grün - bessere Luft - spürbare Natur...mmmmh - wunderschön!

1. Reisetag: Erkundung von Mendoza (siehe oben)

2. Reisetag: Radtour durch Maipú: Maipú = 17 km von Mendoza entfernt, bekannte Weinanbauregion mit vielen "bodegas" - zuerst, schmutzige Straße, viele Autos, staubige Luft und wir 5 (Helena, Tine, Matze, Sven und ich) auf Rädern und Tandem - nach 2 km, bessere Aussichten, mehr Grün, schönere und weniger befahrene Straßen, viele Eindrücke - weite Weinfelder - Olivenplantagen - Alleen - kleine, schöne Häuser mit Garten - kleine Häuser, die Armut widerspiegeln - Straßenhunde - winkende und pfeifende Leute - einige Touristen auf Rädern - ein paar nicht-Touristen auf Rädern - am Ende: eine Botega, 3 Weinverkostungen, eine Gutsführung und ausgezeichnetes Essen - auf der Rückfahrt: eine Schokoladenfabrik: Verkostung von Schokolade, Likör und Marmeladen, eine Gutsführung und gut schmeckende Mitbringsel - Heimreise - selbst gemachte argentinische Steaks zum Abendessen - Matzes Unterhaltung über alles rund um das männliche Geschlechtsorgan - vino tinto und rein ins Bett

3. Reisetag: Trekking-Tour auf den Cerro Arenales - Tine, Helena und ich - mit Carlitos unserem Tourguide und kleinem "Timi"-Hund - 1stündige Busfahrt von Mendoza - Startpunkt: "refugio San António", strahlend blauer Himmel, 2400 m - nach halbstündiger Wanderung: Schnee! Juhee! - zaghafte Schneeballschlacht bei erster Pause - tolle Aussicht - Nebel und kalter Wind ab ca. 3300 m - überall weiß, keine Ahnung wo oben und unten - Gipfelkreuz, Gipfeljause, Gipfelfoto während ständiger Reduzierung der Körpertemperatur - baldige Flucht vom Gipfel - hinab ins Tal über viel Tiefschnee auf Eisschicht - patscherte Mädls - wilde Schneeballschlacht - viel Gelächter - ständiges Ausrutschen, Hinplumsen und Absacken - Helena läuft wie betrunken - Tine würd gern aufs Klo gehen, hätte sie denn nur eine Zigarette - Tourguide Carlitos hat Spaß und findet uns "locas" - ich fühl mich wie eine am Bauch rutschende Schildkröte, als ich im Laufen unabsichtlich kopfüber auf der Eisschicht ausgerutscht bin - Nebel verzieht sich - bei der Hütte angekommen, sitzen wir 1 Stunde vor offenem Feuer um uns aufzutauen und unsere (einzigen) Schuhe zu trocknen - Juhu: ein schöner Tag, eine schöne Reise!

Lektionen zum Weitergeben

Lektion Nr. 1:
Lässt jemand in den Straßen von Buenos Aires ein Feuerzeug neben dir fallen, sei nicht nett, heb' es nicht auf!
...ansonsten geht es dir wie unserem Freund Hannes und dein Rucksack ist weg, während du dich nach dem - vermeintlich -Verlorenem bückst.

Lektion Nr. 2:
Bist du auf einmal unverständlicherweise mit Dreck bespritzt, sei nicht nett, weise die alten Herrschaften, die dich mit Taschentüchern wieder reinigen zu versuchen ab. Am besten schreist du sie an und haust ab.
...ansonsten geht es dir wie mir und Helena heute nachmittag und dein Rucksack ist ebenfalls weg, während du dich nur kurz über Dreckflecken am Hinterteil & Gepäck und - vermeintlich - fürsorglichen alten Herrschaften wunderst.

Helenas Rucksack, wir waren gerade auf unserer Heimreise von den Bergen/Mendoza, ist heute so gestohlen worden. Die Polizei hat uns dann gesagt, dass das ein typischer Trick der Peruaner ist und wir heute schon die Dritten sind, die nur in dieser einen Polizeidirektion Anzeige erstattet haben. Nun ja...was soll man da noch großartig zu sagen?

Während wir uns über unsere Naivität und Gutgläubigkeit ärgern, können wir nur hoffen, dass es die Diebe bei Öffnen des Rucksacks von den unangenehmen Gerüchen der nassen Socken, dreckigen Unterwäsche und stinkigen Wanderschuhe umgehauen hat!!!

Außerdem denken wir, dass wir keine weitere Lektionen auf Buenos Aires Straßen mehr lernen wollen...

Ozonloch, Berge und gaaanz viel Schnee

Das Ozonloch ist anscheinend direkt über Buenos Aires, ist mir vor kurzem gesagt worden. Krass oder?

Zum Glück hatte ich gestern Schutzfaktor 60 bei meiner Sonnencreme,
somit hat mir die Sonne auch mit Hilfe des reflektierenden Schnees nichts anhaben können!
Wo ich auf Schnee gestoßen bin?
Intelligente Wesen mögen auf die Berge tippen...
Juhu!!!
Ich bin endlich aus der Metropole rausgekommen,
hinaus aufs Land und
hinauf auf die "alta montana" rund um Mendoza.
Auf 3500 m. Ich glaub, der Berg hieß Cerro Arenales...
... alles Vulkangestein. Ganz anders als bei uns zuhause.

Mittwoch, 3. September 2008

Gute Lüfte?

Herr Frühling reckt und streckt sich und wacht schön langsam aus seinem Winterschlaf auf! Die Temperaturen steigen mit jedem Tag neu an, wir haben schon über 20 Grad hier.

Umso wärmer es wird, umso stickiger wird allerdings auch die Luft im überfüllten Zug auf dem morgendlichen Weg zur Uni. Und Helena weiß jetzt schon, dass sie den Sommer hier gar nicht mögen wird.

Heute berichte ich mal etwas über die Stadt Buenos Aires (BsAs) - gute Lüfte.
Die Hauptstadt von BsAs wird von 3 Mio Leute bevölkert, mit den Außenbezirken hat Buenos Aires allerdings 10 Mio Einwohner - wovon höchst wahrscheinlilch der Großteils jeden Tag ins Stadtinnere pendelt um dort zu arbeiten. Dementsprechend voll gesteckt ist es zu den Stoßzeiten auf den Straßen, in der U-Bahn, in den colectivos (Bussen) und den Zügen.

Der Buchausschnitt (voriger Eintrag) vermittelt sehr anschaulich die Atmosphäre in dieser lateinamerikanischen Metropole. Die Busse rasen mit Vollgas auf den dicht befahrenen Straßen, auf andere Autofahrer wird kaum Rücksicht genommen und auf Passanten schon gar nicht. Der Zebrastreifen ist hier auch wirklich nur zur Zirde - als überquerender Fußgänger wird man angehupt und muss laufen, wenn wieder mal ein zu schnell fahrendes Klappergerüst (in Wirklichkeit gehören 3/4 aller Autos, die hier noch herumfahren, auf den Schrotthaufen) um die Ecke biegt und man selbst nicht zusammengefahren werden will und/oder seine Zehen doch ganz gerne für sich behalten will.

"Der mit den Messern" aus der Geschichte von Borges, bezieht sich auf die zahlreichen Straßenverkäufer denen man täglich auf Zugfahrten, in Bahnhöfen, in der U-Bahn und auf den Straßen begegnet. Jeder - groß und klein, Mann und Frau - verkauft einfach alles! Und mit alles meine ich wirklich alles: eben Messer, einzelne Sticker, Knieschoner, Nadelsets, Kaffee, Kalender, einzelne Zuckerl, Stifte, Spitzer, Strumpfhosen, Flöten, Pinsel, Kekse, Glückslose, kleine Büchlein, Bonbons, Taschentücher, selbst gebrannte CDs und Kopien von Gedichten/Büchern... alles! Und alles zwischen 2-5 Pesos. Andere Leute kommen einfach so in die Bahn, singen dir ein Lied und bitten dich dann um Geld, auch Kinder singen dir Lieder vom Ernst des Lebens und halten dir dann, etwas schamloser als Erwachsene, die Hand unter die Nase. Wieder andere fahren mit und erzählen in jedem Wagon ihre Lebensgeschichte und bitten dich dann um eine "colaboración". Die Menschen, die in der Früh noch in den U-Bahn Gängen liegen, während wir zur Uni und viele andere sich auf den Weg in die Arbeit machen, sind wahrscheinlich noch zu müde um dich um eine Unterstützung zu bitten.

Helena und ich steigen jeden Morgen bei der Station "Independencia" aus und eilen mit 1000 anderen schick gekleideten Studenten auf die (Privat)Uni. Eintritt bekommen wir durch einem eigenen Ausweis und drinnen finden uns dann in einem modernen Gebäudekomplex wieder, der im großen und ganzen mit unserer Uni in Innsbruck vergleichbar ist. Die Sesseln sind vielleicht etwas härter...
In den öffentlichen Universitäten bzw. an den öffentlichen Schulen schaut das hier wohl schon ganz anders aus. Frida geht auf die UBA. An ihren Fakultäten kommen teilweise die Wänder runter, wenn es regnet müssen sie aufpassen, dass sie auf den Stiegen nicht ausrutschen und sich in den Klassen enger zusammenkuscheln, da auch noch Regentonnen in den Räumen platz finden müssen. Es gibt deswegen gerade viele Studentenaufstände, Unibesetzungen und -streiks...aber das Gesundheitsministerium verklagt die Studenten eher, als dass sie Geld für Sanierungen - Bildung - locker macht.

Im Mikrozentrum trifft man auf die wichtigen Leute von Buenos Aires, zumind. ihrer Kleidung nach. Die Damen sind bestimmt auch im Bikini schön (siehe Eintrag unten) und die Herrschaften achten ebenfalls sehr auf ihr Äußeres. In der Mittagspause trifft man sie in den nahe gelegenen Restaurants und Cafés an, wo wahrscheinlich gute empanadas, medialunas und ein cortado serviert werden. Auch viele Touristen gehen mit fragenden/staunenden Blicken die Straße - Avenida de Mayo - entlang...
Aus den großen Schaufenstern unseres Lieblingscafés "Goya" schauend, beobachten Helena und ich oft das rege Treiben auf den Straßen und Gehsteigen...
Die Häuser um uns herum gleichen so manchen Wiener Altbauten, dunkelweiße Fassaden mit vielen Verzierungen und kleinen Balkons die im untersten Stock ein Claro-Laden (Telefongesellschaft) oder ein Kiosk beherbergen.

Als Fußgänger hat man's in der Großstadt nicht schön. Wie schon oben erwähnt - man sollte ständig darauf achten wo man hinläuft. Was Helena und mir - beide unkontrollierte Zickzackläufer und Hans-Guck-in-die-Luft (hihi, Flo du würdest einen Spass mit uns haben) - doch ab und zu etwas schwer fällt. Doch bislang haben wir uns noch immer gegenseitig von diversen Roudies und Straßenschildern gerettet, nur einmal ist Helena - schreiend, weil schon sehend, dass das jetzt nicht gut geht - pfeilgerade in einen ebenso pfeilgerade eilenden Anzugsmenschen (frontal) hineingelaufen. Sie hat wohl in der Eile nicht gewusst, wie man ihre Füße bremst. Lachend und mit Tränen in den Augen spazierten wir dann weiter...

nun gut, ich eil noch mal schnell hinaus und versuche noch die letzten Sonnenstrahlen in unserem Garten zu erhaschen... to be continued...

Himmel und Hölle...

"...weil Buenos Aires tief ist." (Jorge Luis Borges)

Ist es ein Schachbrett? Das Himmel-und-Hölle-Spielfeld? Ein Labyrinth? Ein Ort? Oder doch ein metaphysischer Ort hinter, unter, über dem Ort? All das ist Buenos Aires, und die es am einprägsamsten beschrieben haben, die Dichter, sie wussten es, sie hielten alle Möglichkeiten offen.

Der Raster, der der Stadt zugrunde liegt, bleibt das Schachbrett. Spanisches Erbe. Darüber Pariser Träume. Dazwischen Anarchie und Chaos, die das Schachbrett überwuchern un jeder Ordnung spotten. Rechtwinkelige Straßen, die sich alle hundert Meter schneiden. Wo wohnst du? Fünfzehn Quadras von dir entfernt. Du gehst sechs geradeaus, vier nach rechts, fünf nach links und findest mich. Oder auch nicht. Es braucht Orientierungssinn, es braucht Aufmerksamkeit, weil sich in den Wohnvierteln alle Ecken gleichen, wei les wenig Wahrzeichen, Kirchen, Türme, gibt. Das Schachbrett wird schnell zum Labyrinth. Seine Struktur, so verführerisch klar, so logisch, so einfach, verwirrt. Unendliche Straßenzüge, parallel geführt. Du gehst, biegst ab, nochmal und nochmal, taumelst und verlierst dich und wirst erleben, was das heißt: die Quadratur des Kreises. Kommst wieder am Ausgangspunkt an, erkennst ihn nicht wieder.

Das Spiel, das Königsspiel, musst du behutsam und überlegt angehen. Mit kleinen, mit Bauernzügen eröffnen, nur kurz mal um die Ecke schielen. Die Läufersprints später und die Rösselsprünge erst, wenn du eingeübt bist und einen Überblick gewonnen hast. Fang auf der Avenida 9 de junio an, der breitesten Straße der Welt, oder im Mikrozentrum, auf der Florida, der Suipacha, der Esmeralda, oder am Hafen unten, am Fluss, der hier ein Meer ist. Der Dschungel, die Betonwildnis, der betäubende Lärm, die hochgiftige Luft werden dir zwar ins Spiel pfuschen, dich gelegentlich zu Fehlzügen verleiten - du biegst entnervt zu früh ab, bleibst bie der Avenida-Überquerung auf halbem Weg stecken -, aber du wirst das Brett hier trotzdem bald beherrschen, die internationalen Zeitungen finden, die berühmten Cafés, Schuhe aus Wasserschweinleder, Anzüge mit lausig eingenähten Dior-Etiketten, Paläste mit Innenhöfen, Pariser Reminiszenzen eben. Einst wollte Buenos Aires Paris werden, der Plan geriet überein paar prächtige Anfänge nicht hinaus.

Jetzt spielst du Schach auf dem Brett. Mit dir selber als Figur, als alle Figuren. Pass auf, dass dich das Brett nicht in die Irre führt und verschlingt. Pass auf, dass das Brett nicht zum Gegner wird, der dich matt setzt. Buenos Aires ist jedem gewachsen. Spiel das Spiel ohne Ziel, gewinnen kannst du nicht und nichts.

"Wie vom Teufel geritten steuert der struppige Chauffeur seinen colectivo [Bus] durch die Straßen. Schaltet mit Krachen und metallischem Kreischen. Fährt mit offenen Türen an, während der mit den Messern noch auf dem Trittbrett steht. Draußen sausen die alten Männer mit den Thermosflaschenwägelchen voll Kaffee vorbei, die Bikinischönheiten, die sich auf den paar Quadratmetern Grünflächen der Stadtparks räkeln, Frauen mit unförmigen Paketen behängt, magersüchtige Model-Aspirantinnen mit überlangen Beinen, gazellenhaftem Gang un Jupes mit der Dimension eines breiten Gürtels. Der eloquente Messerverkäufer präsentiert zuerst seine Kollektion blitzender, scharfgeschliffener Mordinstrumente in alle Grlößen und führt sie dann einzeln vor, schingt, sticht, wirbelt, spielt. Ein Gauchonachfahre. Ein Künstler. Der vom Teufel Gerittene rast, stoppt, würgt den Motor ab, reißt wütend am langen Schalthebel und knallt einen Gang rein. Der Balanceakt des Messerverkäufers und der Ritt des vom Teufel Besessenen gehen ein unio mistica ein. Ein Lächeln kräuselt beider Lippen, niemand kommt zuSchaden, eine Frau kauft ein Riesenmesser und beim nächsten Halt steigt der Gaucho aus." (Jorge Luis Borges)

Ausschnitt aus dem Buch "Wo der Süden im Norden liegt. Streifzüge durch das moderne Argentinien" von Christoph Kuhn.

Donnerstag, 28. August 2008

Scrubs es lo mejor

nun gut... bevor ich liebesgschichtn und heiratssachn teil 4 anfange - da es mittlerweile ja wieder lustige Geschichten und Erlebnisses des letzten Ausgehwochenendes zu berichten gibt, berichte ich mal zur Abwechslung auch wieder mal vom Unileben.

Heute haben wir grad mal wieder unseren anstrengendsten Tag hinter uns: Donnerstag. Vormittag - Philosophie und Ethik, Mittagspause - Spanischkurs und Nachmittag - Psychologie. Sprich: halb6 Uhr aufstehen, 20 Uhr heimkommen.

Aber es ist immer ein ganz cooler und interessanter Tag: Die Philosophin schwebt jeden Tag auf Wolke 7 herein. Total verliebt in ihre Thematik erzählt sie oft so überschwenglich von den ersten griechischen Philosophen, dass sie mir oft geisterhaft vorkommt. Aber vielleicht raucht sie auch nur jeden Tag zum Frühstück einen. Thematisch stecken wir gerade im Zeitalter der Dekadenz.

Zu Mittag haben wir dann ein argentinisches Vollblut mit sehr lautem Organ und Übergebiss (Helena fürchtet sich sogar vor ihren Zähnen!). Bei ihr lernen wir die spanische Grammatik und reden über schöne und hässliche Fussballspieler. Ist nicht superspannend, aber ok.

Am Nachmittag erklären uns zwei Psychologen gerade die Freud'schen Theorien. Heute war grad die wohl bekannteste Theorie - Überich, Ich und Es - dran. Die meinen Dreien waren sich heute im Unterricht wohl manchmal nicht so ganz einig, und lenkten mich des öfteren ab, da in der Klasse ein Junge sitzt den ich ständig anschauen muss. Er schaut nämlich aus wie der Ex.Freund meiner Schwester und ich natürlich automatisch mit meinen Gedanken davongeflogen bin. Vielleicht kann mir jemand mal die Emailadresse vom Vinc zukommen lassen, dann bericht' ich ihm mal von seinem Double :)

Wir hatten auch heute schon unsere erste Prüfung - in Philosophie. Verlangt wird hier doch auch nicht wenig, v.a. in Lateinamerikanische Politik. Nächste Woche spiel ich Journalisten auf einer Konferenz mit Kolumbien, Venezuela, FARC-Member/Gegner/Befürworter. Diese Woche war ich die Kolumbische Regierung und hab mit anderen lateinamerikanischen Ländern diskutiert, ob wir Venezuela von der OSA suspendieren.

Also eigentlich eh ganz spannende und interessante Themen, aber sehr, sehr viel zu lesen und
auch noch in schwierigem Spanisch. Und es nervt mich, dass die Professorin (wir sind ja auf einer Privatuni hier) selbst so aktiv Position einnimmt und uns quasi sagt, was wir in der Politik zu denken haben. Auch die Texte repräsentieren im Prinzip eine einzige Denkweise. Die Lehrmeinung in Kurzfassung: Chávez ist Ursprung aller abstoßenswerten/ablehenswerten Denkrichtungen in Lateinamerika.
Das ist schon sehr krass, eine etwas neutralere Form des Unterrichts mit anderen Meinungen wär mir doch lieber! Helena und ich können uns momentan noch zu wenig ausdrücken und auch zu wenig aus, um da einen möglichen Counterpart zu spielen.
Aber: Heute ist nicht alle Tage...

Die Profesorin von Pensamiento Crítico schaut aus wie "unsere" Präsidentin - die Christina und ist aber echt ok. Wir zerlegen in diesem Fach momentan spanische Zeitungsartikel, Schreibweisen und Wörter und analysieren sie. Auch cool!

Gut, was gibt's sonst noch zur Uni zu sagen?
hmm... wir haben eine Uni-card und müssen beim Raus- und Reingehen "ausstempeln". Die Tische sind so eng, dass sogar ich mich mit meinen Knien regelmäßig anstoße! Es laufen immer top-gestylte Leute herum. Wir haben aber schon viele, ganz liebe Leute kennengelernt. Ausgenommen von der Voreingenommenheit des Politikunterrichts, ist der Unterricht auch echt gut, niveauvoll und fordernd. Es gibt 8 Stöcke in der Uni. Helena und ich laufen Stiegen, damit wir wenigstens etwas Exercise bekommen. Rauchen darf man nur vorm Eingang, und es stehen nicht allzuviele Leute davor. In Argentinien rauchen die Leute bei WEITEM nicht soviel wie bei uns und außerdem ist's auch schon fast überall verboten. Einer unserer Betreuer vom International Relations Office schaut aus wie Ross aus Friends und alleine deswegen könnt ich ihn jedes mal drücken, wenn ich an ihm vorbeilaufe. Es gibt kaum guten Saft zu kaufen, dafür gute Medialunas (kl. Croissants). Hmmm...die Böden sind grün, die Wände grau (wie in jeder Uni), Der Lift spricht mit dir uns Helena und ich sagen ihm immer "planta baja" nach, wenn wir aussteigen. Es gibt keinen Mate-Tee im Unterricht, was aber vielleicht ganz gut wäre, weil dann würd vielleicht Helenas Kopf nicht immer so schwer werden. und Die Leute schauen komisch, wenn wir in der Stunde Essen auspacken. "Ché" und "valudo" tönen aus allen Ecken und Mündern und wird hundert mal in einem Satz verwendet...

mehr fällt mir zum "unileben" grad nicht ein.

Dr. House ist doof und an allem Schuld

Das Ausbleiben weiterer Blogeinträge der letzten Woche ist nicht auf Blogfaulheit oder "Langeweile und damit nichts zu erzählen" zurückzuführen, sondern auf "Dr. House".

Dr. House ist ein übelstgelaunter Superwuzzi-Arzt, der in seinen Serien die unmöglichsten Krankheiten einzig und allein über den Augenkontakt mit den Patienten diagnostizieren zu scheint und rettet.

Ich glaub, in Ö läuft der Schund jeden Do Abend auf ORF - hier hat, zum Glück, Christian (ein Argentinier der übrigens auch seit 3 Wochen bei uns haust und ein Freund von Luis ist) eine ganze Staffeln auf DVD. Zum Glück, weil jetzt können Helena und ich jeden Tag 2 Serien "Dr. House" mit all unseren Mitbewohnern (momentan Luis, Frida, Christian, 4 Freundinnen von Frida aus D und Sergio - täglicher "Abendbrotmitesser" und introvertierter Badeentchen-Glücksspiel-Ganzarm-Tattoo-Online-Poker-Profi-Freund von Luis - aber zu diesem Kerlchen gibts bestimmt noch mal eine eigene Kolumne) schauen.

Auf alle Fälle liebt v.a. Luis und Frida, die Herren des Hauses, diese Serie und unsere Überredungskünste, "Scrubs" statt "Dr. House" oder dann eben ganz was anderes, tragen noch keine Früchte, sondern laufen gegen stählerne Wände.

Also deswegen gab's jetzt auch wenige Einträge, und auch weil wir das ganze letzte Wochenende auf Achse waren und ansonsten viel schlafen mussten.
Was Helena momentan überhaupt sehr liebt... bei Dr. House schläft sie nach 10 min ein (gut, wer kanns ihr übel nehmen?), aber in der Uni muss ich sie auch schon oft zwicken (Marlis, sie sagt, sie versteht dich jetzt) und aufpassen, dass sie nicht mit dem Kopf auf die Tischkante kracht :) - aber ich geb's zu, ich werd auch schon öfters müde im Unterricht, nur so krass dann doch nicht. Naja, jetzt ists halb8 Uhr abends und Helena schläft.

hihi, nur bin ich mir sicher, dass sie in 2 Stunden wieder volle fit ist, herumspringt und singt. Und schlafen ist doch ohnehin sowas Schönes...

nun gut, ich will Dr. House nicht einen so großen Eintrag gönnen... deswegen beend' ich vorläufig mal diesen Eintrag.

und noch einmal, damit sich's auch alle merken: Dr. House sucks!

Montag, 18. August 2008

Für verregnete Sommertage in Unterach/Ö

Sonnenbrille auf und ab ins Cafe, wo ich die schönen Frauen auf der Straße seh.
Dann Sprung mittenrein in den kalten Pool un nen Caipirinha ziemlich cool.
Sonnenmilch drauf und auf der Liegewiese, wo ich für mich und Lisa eine Liege lease.
Wir lassen uns gehen und wir lassen uns braten, alles andre kann ne Weile warten.
Und wenn nix draus wird wegen 7 Grad dann kippen wir zu Haus 2 Säcke Sand ins Bad. Im Radio spielen sie den Sommerhit, wir singen in der Badewanne mit:

Jetzt ist Sommer, egal ob man schwitzt oder friert, Sommer ist was in deinem Kopf passiert.
Es ist Sommer, ich hab das klar gemacht, Sommer ist wenn man trotzdem lacht.
Es ist Sommer, egal ob man schwitzt oder friert, Sommer ist was in deinem Kopf passiert.
Es ist Sommer, ich hab das klar gemacht, Sommer ist wenn man trotzdem lacht.

(Jetzt ist Sommer/Wise Guys)

Liebesgschichtn und Heiratssachn - Teil 3

Dieses Wochenende haben "Élena i Chulia" das Nachtleben BsAs (Buenos Aires) kennengelernt.
hihi, war auch wirklich ganz amüsant.

Ein Freund der "facu" hat uns zu sich eingeladen - da haben wir zuerst mal kräftig gemampft und den Burschen beim Musizieren zugehört. Hier kann aber auch anscheinend wirklich jeder Gitarre oder sonst irgendwas spielen und singt auch einfach mal nur so drauf los. Helena und ich wollten auch musikalisch sein und haben ihnen dann "Guten Morgen, Sonnenschein" und "Jeden Tag Sonntag" von Farin Urlaub in Youtube-Begleitung vorgesungen :)

Naja, so gegen eins wurden Helli und ich dann etwas müde (was ja wohl ganz was Normales ist - aber unverständlich für Argentinier) und haben uns daraufhin 3 Tassen Kaffee gemacht und süße Zuckerl gelutscht. Um halb3 waren wir dann wieder mit voller Energie dabei: Ab gings in eine Disko.

Angekommen mussten wir hoffen, dass uns die Türsteher aus der Traube rund um den Eingang "auserwählen" und durften, dann aufgrund Einladung, schließlich auch in den ohrenbetäubenden und überfüllten Dancing Halls untertauchen. (Helena nicht, die ist zu groß.)
Die Menschen um uns rum waren alle so top gestylt, das kann man sich gar nicht vorstellen. Ich glaub wir - ungeschminkte, ausländische Mädchen in Jeans und T-Shirt, sind alleine der Kleidung wegen schon aufgefallen.

Naja, und dann haben wir auch noch zu tanzen angefangen. Wir merkten aber sofort, zum Beispiel als uns innerhalb kürzester Zeit die Leute rundherum anklotzten und uns fremde Hände aus den Hüfte wuchsen und uns einengten, dass man hier nicht tanzt - sondern nur, wie sich paarende Libellen, aneinander hängt uns sich eventuell dabei die Hüften ein bisschen schwingt. Am Klischee der Latinos ist anscheinend doch was dran...

Ab da an, hatten wir zumindest immer ein offenes Auge für die unmittelbare Umgebung der jeweils anderen. Einige Rettungsaktionen waren schon notwendig... Die schnappen dich auch einfach an den Händen und ziehen dich zu dir rüber, so schnell kann man oft gar nicht reagieren. Fede, der Kollege aus der Facu, hat sich dann auch gleich mal für uns verantwortlich gefühlt und meistens im selben Moment an der anderen Hand gezogen (um den Typen zu zeigen, dass wir Begleitung haben), sodass man dann auf einmal, ungewollterweise, 2 fremde Hände in den Händen hatte.
Das lustige dabei ist auch, dass Fede Helena ungefähr bis zu den Schultern geht :)))

Ich versteh nicht so ganz, warum ein Großteil der Leute hier denkt, dass man alleine nicht auch Spaß haben kann. Helena sagt nun auch schon immer, dass sie einen Freund hat, dann wird sie wenigstens nicht mit Fragen bombardiert und kommt auch den zahlreichen Verkuppelungsversuchen aus. Und das hilft wirklich, die Burschen zischen in der Regel sofort ab bzw. lassen dich in Ruh, wenn man sagt, dass man vergeben ist. Vielleicht nicht unbedingt in der Disko, aber so generell schon...

Naja, wir haben trotzdem sehr viel Spaß gehabt und beim Tanzen ständig ein paar Pirouetten eingebaut, um uns von den umliegenden Personen wegzudrehen. Vielleicht sahen wir dadurch für die Leute in der Disko auch wie die größten Vollidioten aus, aber wir haben uns wenigstens bewegt, getanzt und v.a. Spaß daran gehabt. Um 7 waren wir dann wieder zurück in Fedes Wohnung und waren für den nächsten Tag dann auch streichfähig, so ganz können wir wohl mit dem argentinischen Rhythmus noch nicht mithalten.

Auf den Konzerten von Luis Freunden war das übrigens aber auch ganz anders. Da genieren sich die Leute nicht und ich komm mir auch ungestylt nicht blöd vor. Ich hab dort auch wieder Lust auf Folklore-Tanzen bekommen (wie ich das in Portugal gemacht habe), da die Tänze letzte Woche auf einem privaten Folklore-Konzert so lustig und schön anzuschauen waren.
Mal schauen...Vielleicht können wir ja neben Schwimmen, Volleyball, Theater, Gymnastikkurs (was wir jetzt auch noch angefangen haben) auch noch einen Tanzkurs machen...??

Guten Morgen, Sonnenschein

Für Helene, die wissen wollte was wir immer so singen:

Also jeden Morgen Nana Mouskouri ;):

Guten Morgen, Guten Morgen
Guten Morgen, Sonnenschein
Diese Nacht blieb dir verborgen
Doch du darfst nicht traurig sein

Guten Morgen, Sonnenschein
Nein du darfst nicht traurig sein
Guten Morgen, Sonnenschein
Weck mich auf und komm herein

Alles kannst du ja sehen
Auf dieser Erde, auf dieser Erde
Doch nun ist es geschehen
Dass ich auch ohne dich glücklich werde
Die allerschönsten Stunden
In meinem Leben, in meinem Leben
Hab ich heut Nacht gefunden
Du hast geschlafen, so ist das eben

Guten Morgen, Guten Morgen
Guten Morgen, Sonnenschein
Diese Nacht blieb dir verborgen
Doch du darfst nicht traurig sein

Guten Morgen, Guten Morgen
Weck mich auf und komm herein
Und auf deinen Sonnenstrahlen
Tanzen meine Träumerein

Guten Morgen, Sonnenschein
Nein du darfst nicht traurig sein
Guten Morgen, Sonnenschein
Weck mich auf und komm herein

Wenn ich sehe wie deine Strahlen
So vor mir spielen, so vor mir spielen
Dann versuch ich mir auszumalen
Wie es heute Nacht war, kannst du es fühlen
Der Tag öffnet gerade die Augen
Lass ihn noch träumen, lass ihn noch träumen
Er wird dir sowieso nicht glauben
Was in der Nacht die Tage versäumen

Guten Morgen, Guten Morgen
Guten Morgen, Sonnenschein
Diese Nacht blieb dir verborgen
Doch du darfst nicht traurig sein

Guten Morgen, Guten Morgen
Weck mich auf und komm herein
Und auf deinen Sonnenstrahlen
Tanzen meine Träumerein

Guten Morgen, Sonnenschein
Nein du darfst nicht traurig sein
Guten Morgen, Sonnenschein
Weck mich auf und komm herein

Guten Morgen, Sonnenschein (11 x)

...und jeden Abend mindestens 5 x "All I want is you" vom Film Juno:

If I was a flower growing wild and free

All I'd want is you to be my sweet honey bee.
And if I was a tree growing tall and greeen
All I'd want is you to shade me and be my leaves

If I was a flower growing wild and free
All I'd want is you to be my sweet honey bee.
And if I was a tree growing tall and greeen
All I'd want is you to shade me and be my leaves

All I want is you, will you be my bride
Take me by the hand and stand by my side
All I want is you, will you stay with me?
Hold me in your arms and sway me like the sea.

If you were a river in the mountains tall,
The rumble of your water would be my call.
If you were the winter, I know I'd be the snow
Just as long as you were with me, when the cold winds blow.

All I want is you, will you be my bride
Take me by the hand and stand by my side
All I want is you, will you stay with me?
Hold me in your arms and sway me like the sea.

If you were a wink, I'd be a nod
If you were a seed, well I'd be a pod.
If you were the floor, I'd wanna be the rug
And if you were a kiss, I know I'd be a hug

All I want is you, will you be my bride
Take me by the hand and stand by my side
All I want is you, will you stay with me?
Hold me in your arms and sway me like the sea.

If you were the wood, I'd be the fire.
If you were the love, I'd be the desire.
If you were a castle, I'd be your moat,
And if you were an ocean, I'd learn to float.

All I want is you, will you be my bride
Take me by the hand and stand by my side
All I want is you, will you stay with me?
Hold me in your arms and sway me like the sea.

Könnt ja auch gerne üben und uns eure Versionen online zukommen lassen :)

Freitag, 15. August 2008

Meine Blume am Himmel

"Was wichtig ist, sieht man nicht..."
"Gewiss..."
"Das ist wie mit der Blume. Wenn du eine Blume liebst, die auf einem Stern wohnt, so ist es schön, bei Nacht den Himmel zu betrachten. Alle Sterne sind voll Blumen."
"Gewiss..."
"Das ist wie mit dem Wasser. Was du mir zu trinken gabst, war wie Musik, die Winde und das Seil ...du erinnerst dich...es war gut."
"Gewiss..."
"Du wirst in der Nacht die Sterne anschauen. Mein Zuhause ist zu klein, um dir zu zeigen, wo es sich befindet. Es ist besser so. Mein Stern wird für dich einer der Sterne sein. Dann wirst du alle Sterne gerne anschauen... Alle werden sie deine Freunde sein. Und dann werde ich dir ein Geschenk machen..."
Er lachte noch.
"Ach! Kleines Kerlchen, kleines Kerlchen! Ich höre dieses Lachen so gern!"
"Gerade das wird mein Geschenk sein... Es wird sein wie mit dem Wasser..."
"Was willst du sagen?"
"Die Leute haben Sterne, aber es sind nicht die gleichen. Für die ienen, die reisen, sind die Sterne Führer. Für andere sind sie nichts als kleine Lichter. Für wieder andere, die Gelehrten, sind sie Probleme. Für meinen Geschäftsmann waren sie Gold. Aber alle diese Sterne schweigen. Du, du wirst Sterne haben, wie sie niemand hat..."
"Was willst du damit sagen?"
"Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können!"
Und er lachte wieder.
"Und wenn du dich getröstet hast (man tröstet sich immer), wirst du froh sein, mich gekannt zu haben. Du wirst mein Freund sein. Du wirst Lust haben, mit mir zu lachen. Und du wirst manchmal dein Fenster öffnen, gerade so, zum Vergnügen... Und deine Freunde werden sehr erstaunt sein, wenn sie sehen, dass du den Himmel anblickst und lachst. Dann wirst du ihnen sagen: >Ja, die Sterne, die bringen mich immer zum Lachen!< Und sie werden dich für verrückt halten. Ich werde dir einen hübschen Streich gespielt haben..."
Und er lachte wieder.
"Es wird sein, als hätte ich dir statt der Sterne eine Menge kleiner Schellen geschenkt, die lachen können..."

Mittwoch, 13. August 2008

Besuch ohne Gepäck

Letzten Samstag machten sich Fräulein Helena und Fräulein Julia auf den Weg zur Uni.
Warum frau Samstag zur Uni geht?
Ganz einfach. Weil Theater gespielt werden soll. Von jetzt an regelmäßig.
Von nun an sind jetzt jeden Samstag zwischen 14.00 - 16.00 unsere Verwandlungsfähigkeiten gefragt.
Die Improvisionkünste sind auch sehr wichtig, vor allem wenn man nicht versteht was der Kollege auf der Bühne gerade zu dir gesagt hat.

Wie herbeigezaubert, trafen wir bei unserer Ankunft unseren lieben Hannes auf den Universitätsstufen sitzend an.
Nach freudiger Umarmung erzählte er uns, dass sein ganzes Gepäck soeben durch die Anwendung eines sehr miesen Tricks geraubt ...weggezaubert wurde. Mehr zu diesem Thema findet ihr auf Hannes Blog - siehe Link.

Nachdem Helena und ich uns beim Theater ausgtobt haben, nahmen wir uns also um Hannes an. Nachdem wir viel Kaffee und etwas Bier getrunken hatten, machten wir noch eine kleine Shoppingtour (Hannes brauchte neue Unterwäsche) und dann gings ab nach Hause. Daheim angekommen, wurden auch gleich die neuen Sachen ausgepackt und anprobiert. Ja, wir haben sogar Fridas Dreadlocks unter eine Badekappe gebracht und sind zu der Erkenntnis gekommen, dass jeder Mensch mit ner Badekappe am Kopf und Badebrillen rundherum ziemlich blöd aussieht. Bestimmt schaut auch jede Katze blöd damit aus, aber Morsa wollte es sich nicht so ganz gefallen lassen.

Nachdem wir uns sonntags am Friedhof von Recoleta gegruselt haben, sind wir gleich in die vielen bunten Arme des Kunst(handwerks)-/Textil-/Überhauptalles-Marktes geflüchtet. Helena und ich hätten natürlich vor lauter Übermütigkeit und Freude an dem Anblick der unzähligen schönen Kleider, originellen Kunststücke und des vielen Schmuckes Luftsprünge machen können - haben allerdings unseren Kaufrausch noch etwas zügeln können, da wir Hannes das Klischee der kaufwütigen Frau nicht bestätigen wollten. :)

Als er dann weg war, hat Helena ein Marktständchen regelrecht geplündert...Der Mensch mit dem Riesenwarze auf der Nase, hat sich darüber bestimmt sehr gefreut. Ich geb's zu, dass ich dort auch was erstanden habe. Es ist auch alles so originell, und noch dazu auch günstig....

Heute früh haben wir beschlossen, den Kurs Internationale Politik bleiben zu lassen. Zum einen, weil wir gestern aus waren und heute um halb6 nicht aufgekommen sind und zum anderen, weil wir ohnehin 6 Kurse haben, das insgesamt zuviel ist und uns auch zuviel arbeitet bereitet.

Bevor wir den heutigen Abend mit 50 Seiten Psychologie ausklingen lassen (und wahrscheinlich nahtlos in die Schlafposition übergehen werden), toben wir uns jetzt gleich noch mal richtig im kleinen, hauseignen Geräte-Turnsaal von Luis Mama aus. Das hilft der unserer eigenen Psyche sicher auch...

Ha det bra.

PS: Gugu, zum kommentieren musst du einfach auf den Link "Kommentare" klicken, etwas in das weiße Kästchen reinschreiben und auf speichern gehen!

Philosophie im Garten

Eigentlich ist die Katze ja überhaupt überall zu finden. Eine Kuh, ein Luchs, eine Eule...alle schauen aus wie Katzen - sag mir ein Tier, das nicht aussieht wie eine Katze!

Ein Wurm sieht nicht aus wie eine Katze.

Aber Katzen haben Würmer. Sie sind also die Existenzgrundlage aller Würmer, sind sind kleine Wurmfabriken.

Katzen sind einfach überall und in allem zu finden.


Ein Gedankenspiel in Anlehnung an die Erkenntnisse der altgriechischen Philosophen, die noch glaubten, dass die Existenzgrundlage des Kosmos das Wasser, Luft, Bewegung oder gar Atome sind...:)

Donnerstag, 7. August 2008

holladidudliö

Helena befiehlt:
"Schreib auch, dass wir singen. Das soll die ganze Welt wissen."



Ach ja,
Carlos - der Weizenschrot-Bewohner - wurde entdeckt!
Eines Morgens war er da,
er sonnte sich an der Oberfläche
und begrüßte uns ganz herzlich.

Lernen macht glücklich...

Liebe, Sex und Zärtlichkeit sind das Wichtigste für eines Menschens Lebensglück,
der Glücksfaktor Lernen kommt schon gleich an zweiter Stelle.

Nach lieben wird der Mensch also lernen, um glücklich zu sein.
(hab ich im Juni am MCI gelernt :))

Über diese "Erkenntnis" hab ich schon des öfteren mal wieder nachgedacht,
hab sie auch für sehr intelligent empfunden.
Doch seit 3 Tagen bin ich der Meinung, dass es da noch etwas sehr Wichtiges gibt:
SCHLAFEN
Mich macht Schlafen glaub' ich noch glücklicher!!

Dienstag, Mittwoch, Donnerstag.
Helenas und meine ersten Uni-Tage sind vollbracht,
und wir sind erledigt.
(Helli liegt grad am Bett und schläft...)

Nachdem wir jeden morgen (halbwegs) pünktlich um halb 6 in der Früh aufgestanden sind,
haben wir uns noch halb verschlafen unsere Bäuche mit je einem halben kg leckerem Haferschleim (Das kommt daher, da wir die "Auswüchse" der Haferflocken in der kochenden Milch noch nicht richtig einschätzen können und den Topf ständig auffüllen....), Tee und frischen Früchten vollgeschlagen.
Danach wurde es fast immer zu spät
und eilenden Schrittes, bzw. im Sprint,
erlangten wir unser erstes morgendliches Transportmittel.
Wie schlafende Kühe (oder große Katzen) verbringen wir nun fast täglich im Stehen 40 min im Zug bis zur Endstation in Buenos Aires. Dann zwängen wir uns noch zusammen mit 5000 anderen Schalfwandlern in die sogenannte "subte" (U-bahn). 20 min später sind wir an der UADE, unserer Universität.

Um Spannung gleich vorweg zu nehmen, im Großen und Ganzen sind wir happy mit der Uni. Jeden Tag wurlen 100erte Studenten wie g'schaftige Ameisen im und außerhalb der Universität herum. 6 Gebäude, 8 Stockwerke, 1800 Studenten - die in der Früh, wie ordentliche Briten, vorm Aufzug Schlange stehen, zig Kopieshops - wovon jeder Professor anscheinend seinen eigenen Laden gepachtet hat - und Groß Helena und Klein Ich mitten im Tumuld, sichtlich noch etwas verloren. hihi, aber es ist lustig.

Unser Stundenplan sieht folgendermaßen aus:
Mo Mittag - Spanisch

Di 8-12 "Lateinamerikanische Politik"
Helena und ich trumpften gleich mit unserem Wissen über lateinamerikanische Präsidenten auf. Bemerkten danach, dass wir diese besser wissen, als europäische Politiker und haben zuhause daraufhin die europäische Landkarte gezeichnet...

Di 14-18 "Kritisches Denken und Kommunikation"
Kurs zur Verbesserung der Ausdrucks-, Sprach- und Schreibweise/stiles - hihi, was gaanz easy ist für uns, weil wir ja noch nicht mal die spanische Rechtschreibung beherrschen - und Verbesserung der Kritikfähigkeit

Mi 8-12 "Internationale Politik"
Einziger Kurs wo wir alles "Spanisch" für uns war...frustriert und erledigt sind wir, zuhause angekommen, schlafen gegangen. Dann waren wir wieder glücklich und fit für das Konzert am Abend :)

Do 8-12 "Philosophie und Ethik"
Juhu, wir verstehen wieder alles!

Do 14-18 "Psychologie"
Juhu, dieser Professor redet sogar so langsam, dass wir auch mal gedanklich abschweifen können, ohne danach nie wieder ins Thema zu finden :)

Ja, so ist's.
Außerdem werden wir noch beim Theater unsere Talente auf die Probe setzen und wahrscheinlich Volleyball/Fußball spielen. Dann haben wir uns noch vorgenommen im Sportzentrum zuhause zu schwimmen, zu basteln, lesen, lernen, fotografieren, Mauern anmalen, musizieren, tanzen, uns vorzulesen, Briefe zu schreiben, Konzerte und Theater zu besuchen, die Stadt erkunden, regelmäßig zu kochen, Spiele zu spielen, und und und...
und das Schlafen nicht zu vergessen. :)

Also, Helena und ich freuen uns darüber, dass uns bestimmt nicht langweilig wird hier. :))

Gut. Das war ein diesmal sehr informativer Newsflash aus BsAs.
Ich wünsche nun allen Menschen vor den Schirmen noch eine gute Nacht,
und schicke liebe Grüße aus dem Land, in dem die Sonne "rückwärts" spaziert

Montag, 4. August 2008

Entdeckungsreise

Ausgerüstet mit zweiten Augen,
geschonten Stimmbändern und viel Fantasie,
begaben sich Helena und ich gestern Nacht auf Entdeckungsreise.
Die Reise führt uns in das Innenleben eines Glases,
das Weizenschrot zum Inhalt hat.
Weizenschrot und...
Carlos und Carla.
Den Tag zuvor wurden sie schon einmal gesichtet.
Heute erweist sich die Suche als eine größere Herausforderung.
Kleine, kaum erkennbare, weiße Netze verzieren die gläsernen Mauern,
winzige Bahnen durchlaufen den Schrot.
Doch da kommt ein Erdbeben,
das Glas fängt an sich zu rütteln, schütteln und drehen.
Vier Menschenhände tapsen an den Außenmauern herum.
Senor Carlos ist nun bestimmt verärgert,
schwindelig dreht er sich im Kreis - zeigt sich aber nicht.
Überdrehte Menschen singen ihm ein Lied,
vielleicht wird er ja so hervorgelockt und liebt es zu Musik zu tanzen?
Da! Was ist das?
Eine Puppe, aus der sie wohl geschlüpft sein müssten?
Carlos! Wir haben dein Püppi entdeckt!!
Doch Carlos und Carla selbst bleiben an diesem Abend unentdeckt.
Ernüchtert und angestrengt vom vielen Suchen gehen die beiden Forscher schlafen.

Das Walross legt sich schnurrend dazu.
Habt eine gute Nacht

Sonntag, 3. August 2008

Matetee

Ob soviel Matetee überhaupt noch gesund ist?

Helena

grüßt euch alle ganz HERZlich!

Die Zeit...

...verfliegt.

Jetzt
schon.

Liebesgschichtn und Heiratssachn - Teil 2

Was nicht heißt,
dass man nicht schauen darf.

Unter den Argentiniern verweilen nämlich wirklich hübsche Leute...
sowohl Männlein als auch Weiblein.

uijuijui

ché

ein kunterbuntes Haus
fröhliche Gesichter
Matetee
lustiges Lachen
köstliches Essen
Matetee
laute Töne
buntes Treiben
Matetee
gute Musik
Küsschen auf die Backe
Matetee
Kurzhaarjunge mit einzelnem Dread
kleines Langhaarmädchen
Matetee
genuscheltes Spanisch
ché

Das Geheimnis um Morsa

"morsa" heißt Walross,
Walross ist die Katze von Frida.

Sie ist verschmust, verspielt und verrückt...
Ständig liegt sie auf der Lauer,
schleicht sich an,
ist scheinbar lieb und zahm,
doch dann:

beißt
sie
dich
ganz
grob
in
den
Finger!

Liebesgschichtn und Heiratssachn

"Fremdes Mädchen,
ich kenn dich nicht,
aber willst du mit meinem Sohne gehen?"

Argentinische Familien kümmern sich scheinbar nicht nur um das kulinarische Wohlergehen seiner Kinderlein und der verwandten Jugend...

Als wir auf der Familienfeier sogleich auch wieder den Stand unseres Liebeslebens preisgeben mussten, bekam Helena auch sofort mehrere potentielle Kandidaten aufgetischt. Luis Onkel dachte dabei an seinen Neffen, welcher groß, fesch, 28 Jahre alt und ohne Freundin ist. Nur leider ist er blond... (was auch immer das heißen mag)
"Naja, aber wenn sie erst 23 Jahre alt ist - vielleicht ist sie ja doch zu jung für ihn? Aber willst du ihn nicht trotzdem mal kennenlernen...?"

da bin ich doch mal froh,
vergeben zu sein.

Eindrücke überschlagen sich und purzeln hin & her

Nachdem schon einige neugierig nachgefragt haben...
Hier kommt ein erster Bericht von der anderen Halbkugel:

Hier ists halb 1 und wir alle sind nun schön langsam richtig aufgewacht und fit
für den Tag. Alle heißt, Frida und Louis (quasi unsere Gastgeber), Helena
(meine Begleiterin und Studienkollegin) und ich, und 4 Freundinnen
von Frida aus Deutschland die gerade auch für eine Woche zu Besuch sind und
dann weiterziehen und Argentinien entdecken.

Also: Full House. Und alles liebe Leute.

Am Dienstag sind wir von Frida und Susana (Louis Mutter) vom Flughafen
abgeholt
worden. Ein Küsschen auf die Backe (man gibt sich hier nur eines zur
Begrüßung, dafür bekommt jeder eines - egal ob man ihn schon kennt oder
nicht :)), die Rucksäcke in den Kofferraum gequetscht und ab gings... Den
Mate-tee im Auto schlürfend durften wir sogleich ein kleines Chaos auf der
Autobahn miterleben. Demonstranten haben die Straße gesperrt, jetzt ging alles
sehr schleppend voran. Dafür hatten wir genügend Zeit zum quatschen (auf
Spanisch auch gleich), Autofahrer und ihre Fahrstile zu beobachten und die
vielen alten schäbigen aber auch oft sehr schönen Automodelle zu bestaunen.
hihi, was hier alles noch 4 räder hat und fährt....:)

In unserem neuem Zuhause angekommen, haben wir uns gleich mal frisch
gemacht und
gestärkt. Das Haus ist sooooooo herzig. Frida und Louis haben die Hausmauern
noch fertiggestrichen gehabt bevor wir gekommen sind und so wurden wir mit
einem kleinen Märchenschloss überrascht. Und es schaut auch innen so aus, als
ob hier ständig ganz viele kleine fleißige Heinzelmännchen am Werk wären. So
viele nette Details, liebevoll ausgewählte Möbelstücke und farblich
abgestimmte Dekorationen. Ich hab auch gleich schon viele Fotos
gemacht. Helena
und ich werden auch noch einen Flickr-Account einrichten, um euch auch unsere
Eindrücke bildhaft vermitteln zu können.

Louis ist außerdem ein super Heimwerker und Koch. Er macht so gut wie alles
selber! Egal was einem in der Wohnung gefällt oder schmeckt: "Das hat Louis
selbst gemacht." Wir warten nur noch drauf, dass er auch Milch gibt :)
Wir wurden jeden Tag bekocht. Frida und Louis machen immer Schwarzbrot und
Yoghurt. Auch die Nudeln machen sie selbst (mit so einer coolen
Nudel-dreh-maschine) - und vorgestern gab's gefüllte Brote (mit Tomaten,
Käse, Oliven) aus dem - selbstgemachten - Steinofen. Da gibt's bestimmt auch
noch mal Steinofenpizza. Gestern hat er für 9 Leute Spinat-Gnocci
gemacht...mmmh. Heute in der Früh gabs aber selbstgemachtes Müsli von Frida
:)

Louis ist gerade eben - am 29. - mit seinem Biologie-Studium fertig geworden.
Deswegen gibts heute eine große Grillfeier mit Freunden. Morgen ist dann die
mit der Familie...wir dürfen wahrscheinlich bei beidem dabei sein. Also
wieder: ganz viel Essen. Gegessen wird hier allerdings immer so spät. Gestern
hatten wir uns um halb 11 die Bäuche so voll geschlagen, dass Helena und ich
um halb 1 im Bett noch Turnübungen gemacht haben.

Apropros Turnen. Hui, ich muss echt bald mal Sport machen. An der Uni können
wir Volleyball spielen - aber wir werden heute auch gleich noch in das
Sportzentrum nebenan schauen, vielleicht können wir dort regelmäßig
schwimmen gehen. Zum Glück geht's da Helena gleich wie mir, sie muss sich auch
regelmäßig austoben damit's ihr gut geht. :)

Unser gewünschter Uni-Stundenplan ist uns auch aufgegangen. hihi, anscheinend
gehen die Argentinier wirklich nicht gerne in die Vormittagskurse. Wir
haben am
Vormittag rund 20-25 Leute im Kurs und am Nachmittag 75! Das ist eigentlich e
volle super für uns! Die Frage ist nur, wie voll der Zug zu dieser
Morgenstunde ist. Erst sind wir um acht losgefahren und haben wirklich 1,5 h
zur Uni gebraucht - und nochdazu waren wir im Zug eingequetscht wie
Sardinen in
ner Dose. Das hat uns weniger Spaß gemacht. Aber wir hoffen mal einfach, dass
der Zug um halb7 in der Früh noch nicht so voll ist. Zu normalen Tageszeiten
(keine Stoßzeiten) brauchen wir ziemlich genau eine Stunde zur Uni. Das geht
eigentlich ganz gut. Das heißt, wir werden uns jetzt einmal ein paar Wochen so
anschauen und dann sehen wir e - ob uns das tägliche Fahren aufregt oder nicht.
Aber eigentlich sinds ja auch nur 3 (Vormit-) Tage, und Montag Mittag
haben wir
auch noch Spanisch-Kurs. Dienstag und Donnerstag haben wir lang Uni.

Die Uni ist übrigens richtig toll! Sie ist mitten im Zentrum gelegen und die
Räumlichkeiten wirklich schön. Und eben auch der Turnsaal ganz neu! Diese
Woche mussten wir nur am 29. und 30. zu Informationstagen an die Uni. Das war
auch nur für Austauschstudenten, davon gibt's rund 90 an der Zahl. Wovon rund
40 Deutsche sind, 10 Franzosen, 10 aus Zentralamerika und der Rest aus
verschiedenen europäischen Ländern. Es sind auch noch drei Innschbrugger da!
Vom MCI und der SOWI. ganz liebe auch...

Helena und ich haben vorgestern schon mal ein bisschen das "Centro" in Buenos
Aires erkundet - dh eigentlich nur einen kleinen Teil davon. Es gibt so
unendlich viele Cafés, das ist was Schönes. Wir haben uns dann gleich auch
mal in eines reingesetzt und Milchkaffee mit Croissant - was hier sehr typisch
ist - bestellt. Es dauerte nicht lange, da hatte sich dann auch schon ein
argentinisches Männlein zu uns gesellt. Zuerst hat er sich zu uns an den Tisch
gestellt, dann hat er seinen Kaffee geholt, und dann auch noch seinen Sessel und
die
Kekse. Er kam her, hat gesagt, dass wir nicht von hier sind und woher wir
kommen würde und dann hat er uns gefragt was wir von der Politik von Merkel
hielten, was von der Argentinischen oder Österreichischen... Dann kamen auch
noch dessen Arbeitskollegen dazu und wir diskutierten in rund 20 Min über die
Ö, D, Arg. Politik, Literatur, Musik, NGOs, Sozialpolitik und -probleme und
schöne Plätze in Buenos Aires...zum Schluss hatten wir 2 Visitenkarten und 2
neue Freunde die "wir immer anrufen können, wenn es irgendetwas gibt". hihi -
Ich hab das vorher auch schon im Reiseführer gelesen gehabt, aber das die
Argentinier wirklich so gerne über Politik sprechen und so kontaktfreudig sind
hätte ich mir auch wieder nicht erwartet.

ja...und das passiert dir eigentlich e fast überall. Egal wo, die Leute kommen
sofort in ein Gespräch mit dir und hören dir auch wirklich zu.

Das Wetter ist echt ok für Winter. Weiß eigentlich gar nicht wieviel Grad es
hat, aber es ist nicht richtig kalt. Es ist aber seit einer Woche immer
bewölkt, das anscheinend gar nicht normal ist. Die Wochen zuvor hatte es
anscheinend immer blauen Himmel und Sonnenschein.

Gestern waren wir in Tigre. Das ist am Flussdelta außerhalb der Stadt. Dort
gibt's einen Riesenmarkt mit allem was das Herz begehrt. Wir haben schöne
Blumen und eine Gießkanne für den Garten gekauft und ich mir auch gleich noch
ein paar Hauspatschn, weil der kalte Fliesboden wohl nie mein Freund werden
wird.

Es ist hier wirklich auch alles um die Hälfte billiger. Essen bekommt man um 15
Pesos, Milchkaffee kostet zwischen 5-7 Pesos. Zugfahren kostet umgerechnet 20
cent :)

Nun gut, ich könnt noch soviel mehr schreiben - die Eindrücke überschlagen
sich...