Donnerstag, 28. August 2008

Scrubs es lo mejor

nun gut... bevor ich liebesgschichtn und heiratssachn teil 4 anfange - da es mittlerweile ja wieder lustige Geschichten und Erlebnisses des letzten Ausgehwochenendes zu berichten gibt, berichte ich mal zur Abwechslung auch wieder mal vom Unileben.

Heute haben wir grad mal wieder unseren anstrengendsten Tag hinter uns: Donnerstag. Vormittag - Philosophie und Ethik, Mittagspause - Spanischkurs und Nachmittag - Psychologie. Sprich: halb6 Uhr aufstehen, 20 Uhr heimkommen.

Aber es ist immer ein ganz cooler und interessanter Tag: Die Philosophin schwebt jeden Tag auf Wolke 7 herein. Total verliebt in ihre Thematik erzählt sie oft so überschwenglich von den ersten griechischen Philosophen, dass sie mir oft geisterhaft vorkommt. Aber vielleicht raucht sie auch nur jeden Tag zum Frühstück einen. Thematisch stecken wir gerade im Zeitalter der Dekadenz.

Zu Mittag haben wir dann ein argentinisches Vollblut mit sehr lautem Organ und Übergebiss (Helena fürchtet sich sogar vor ihren Zähnen!). Bei ihr lernen wir die spanische Grammatik und reden über schöne und hässliche Fussballspieler. Ist nicht superspannend, aber ok.

Am Nachmittag erklären uns zwei Psychologen gerade die Freud'schen Theorien. Heute war grad die wohl bekannteste Theorie - Überich, Ich und Es - dran. Die meinen Dreien waren sich heute im Unterricht wohl manchmal nicht so ganz einig, und lenkten mich des öfteren ab, da in der Klasse ein Junge sitzt den ich ständig anschauen muss. Er schaut nämlich aus wie der Ex.Freund meiner Schwester und ich natürlich automatisch mit meinen Gedanken davongeflogen bin. Vielleicht kann mir jemand mal die Emailadresse vom Vinc zukommen lassen, dann bericht' ich ihm mal von seinem Double :)

Wir hatten auch heute schon unsere erste Prüfung - in Philosophie. Verlangt wird hier doch auch nicht wenig, v.a. in Lateinamerikanische Politik. Nächste Woche spiel ich Journalisten auf einer Konferenz mit Kolumbien, Venezuela, FARC-Member/Gegner/Befürworter. Diese Woche war ich die Kolumbische Regierung und hab mit anderen lateinamerikanischen Ländern diskutiert, ob wir Venezuela von der OSA suspendieren.

Also eigentlich eh ganz spannende und interessante Themen, aber sehr, sehr viel zu lesen und
auch noch in schwierigem Spanisch. Und es nervt mich, dass die Professorin (wir sind ja auf einer Privatuni hier) selbst so aktiv Position einnimmt und uns quasi sagt, was wir in der Politik zu denken haben. Auch die Texte repräsentieren im Prinzip eine einzige Denkweise. Die Lehrmeinung in Kurzfassung: Chávez ist Ursprung aller abstoßenswerten/ablehenswerten Denkrichtungen in Lateinamerika.
Das ist schon sehr krass, eine etwas neutralere Form des Unterrichts mit anderen Meinungen wär mir doch lieber! Helena und ich können uns momentan noch zu wenig ausdrücken und auch zu wenig aus, um da einen möglichen Counterpart zu spielen.
Aber: Heute ist nicht alle Tage...

Die Profesorin von Pensamiento Crítico schaut aus wie "unsere" Präsidentin - die Christina und ist aber echt ok. Wir zerlegen in diesem Fach momentan spanische Zeitungsartikel, Schreibweisen und Wörter und analysieren sie. Auch cool!

Gut, was gibt's sonst noch zur Uni zu sagen?
hmm... wir haben eine Uni-card und müssen beim Raus- und Reingehen "ausstempeln". Die Tische sind so eng, dass sogar ich mich mit meinen Knien regelmäßig anstoße! Es laufen immer top-gestylte Leute herum. Wir haben aber schon viele, ganz liebe Leute kennengelernt. Ausgenommen von der Voreingenommenheit des Politikunterrichts, ist der Unterricht auch echt gut, niveauvoll und fordernd. Es gibt 8 Stöcke in der Uni. Helena und ich laufen Stiegen, damit wir wenigstens etwas Exercise bekommen. Rauchen darf man nur vorm Eingang, und es stehen nicht allzuviele Leute davor. In Argentinien rauchen die Leute bei WEITEM nicht soviel wie bei uns und außerdem ist's auch schon fast überall verboten. Einer unserer Betreuer vom International Relations Office schaut aus wie Ross aus Friends und alleine deswegen könnt ich ihn jedes mal drücken, wenn ich an ihm vorbeilaufe. Es gibt kaum guten Saft zu kaufen, dafür gute Medialunas (kl. Croissants). Hmmm...die Böden sind grün, die Wände grau (wie in jeder Uni), Der Lift spricht mit dir uns Helena und ich sagen ihm immer "planta baja" nach, wenn wir aussteigen. Es gibt keinen Mate-Tee im Unterricht, was aber vielleicht ganz gut wäre, weil dann würd vielleicht Helenas Kopf nicht immer so schwer werden. und Die Leute schauen komisch, wenn wir in der Stunde Essen auspacken. "Ché" und "valudo" tönen aus allen Ecken und Mündern und wird hundert mal in einem Satz verwendet...

mehr fällt mir zum "unileben" grad nicht ein.

Keine Kommentare: